Wozu braucht man eigentlich Verpackungen?
Die wichtigste Aufgabe einer Verpackung ist ihre Schutzfunktion. Dies wird besonders bei Lebensmitteln deutlich. In den Entwicklungsländern verderben nach wie vor bis zu 50 Prozent der Nahrungsmittel, weil zu wenig schützende Verpackungen zur Verfügung stehen. Aber auch in den Industrieländern landen teilweise Lebensmittel im Abfall, da manche Verpackungen keine ausreichende Haltbarkeitsdauer gewährleisten. Verpackungen aus EPS sorgen hingegen für Schutz und eine längere Haltbarkeit. Durch ihre gute Isolierfähigkeit gewährleisten sie, dass die Lebensmittel frisch, keimfrei und hygienisch bleiben.
Was bedeutet die Abkürzung EPS?
Im Jahr 1949 hat der BASF-Wissenschaftler Dr. Fritz Stastny das „Expandiertes Polystyrol“ erfunden, in Deutschland als "Styropor" bekannt.
Der Ausgangsstoff für Polystyrol ist Styrol, das aus Erdöl gewonnen wird. Polystyrol entsteht aus Styrol durch ein chemisches Verfahren, die Polymerisation. Als Treibmittel wird Pentan verwendet. Es bilden sich dabei kleine Perlen. Wenn diese mit Wasserdampf erwärmt werden, blähen sie sich auf etwa das Vierzigfache ihrer ursprünglichen Größe auf. Diese größeren Perlen können dann nochmals aufgeschäumt und in Formen weiter verarbeitet werden, beispielsweise zu Fahrradhelmen, Fischboxen oder anderen Verpackungen. EPS besteht infolge dieses Verfahrens zu 98 Prozent aus Luft und nur zu 2 Prozent aus Polystyrol.
Ist EPS auch klimafreundlich?
Weil EPS zu 98 Prozent aus Luft und nur zu 2 Prozent aus Polystyrol besteht, spart das Material in besonderer Weise Ressourcen ein. Gleichzeitig leistet es Außergewöhnliches.
Je leichter ein Fahrzeug ist, desto weniger Benzin benötigt es. Das gilt natürlich auch für den Transport von Produkten. Die superleichte EPS-Verpackung trägt dazu bei, dass beispielsweise LKW weniger Sprit verbrauchen. Durch die Isolierfähigkeit von EPS-Verpackungen, insbesondere für Lebensmittel, ist außerdem eine zusätzliche Kühlung nicht notwendig. Das spart Energie, schont die Ressourcen und verringert damit den CO2-Ausstoß. Auch bei der Isolierung von Heizungsrohren oder Rollladenkästen spart EPS Energie schont so unser Klima.Ist eine EPS-Verpackung für Lebensmittel geeignet?
Frische Lebensmittel schmecken einfach besser. Auf dem Weg zum Verbraucher müssen sie möglichst lange kühl gehalten werden. Dafür sorgen EPS-Boxen. Wegen seiner luftgefüllten Zellen isoliert EPS besonders gut, denn die Wärmeleitfähigkeit von Luft ist sehr gering. So wird in einer mit Eis gefüllten Box aus EPS die Temperatur über viele Stunden hinweg konstant niedrig gehalten. Auch Frische bewahren gelingt hervorragend mit geschlossenen EPS-Boxen. Diese sind nicht nur besonders hygienisch sondern auch geschmacksneutral, also eine ideale Lebensmittelverpackung. Trotz dieser außergewöhnlich hohen Schutzfunktion ist der Materialeinsatz etwa um zwei Drittel geringer als bei anderen Materialien.
Kann EPS auch für Mehrwegverpackungen genutzt werden?
Aus EPS lassen sich neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen herstellen. Wenn es darum geht, größere Mengen des gleichen Produktes wiederholt an den gleichen Abnehmer zu senden, werden oft Mehrwegverpackungen genutzt. Beispielsweise können Thermobehälter für warme Mahlzeiten oder Spezialverpackungen für Medikamente mehrfach verwendet werden. Außerdem sind EPS-Verpackungen gut stapelbar und bleiben auch bei hoher Feuchtigkeit und Nässe stabil und belastbar.
Wie wird EPS recycelt?
Verpackungen aus EPS lassen sich nach ihrem Gebrauch vielfältig verwerten. Dadurch schützen sie wertvolle Ressourcen. Durch einfache Schmelzprozesse lassen sich EPS-Verpackungen zu Polystyrol umformen. Der Recyclingkunststoff kann dann wieder zur Herstellung von neuen Kunststoffprodukten verwendet werden.
Viele Verpackungen aus EPS beginnen nach ihrem Gebrauch ein neues Leben als Dämmstoffe in Häusern und Gebäuden. Dort senken sie den Energieverbrauch und verringern auch die CO2 Belastung.
Falls EPS-Verpackungen nicht recycelt werden, können sie in modernen Wärmeheizkraftwerken zur Erzeugung von Fernwärme verwendet werden. Bei dieser thermischen Verwertung ersetzt 1 kg EPS 1,4 l Heizöl und leistet damit einen Beitrag zur Ressourcenschonung.Wie kann ich gebrauchtes EPS entsorgen?
In Deutschland können Verbraucher Verpackungen und Formteile aus EPS zur Wiederverwertung bei Sammelstellen und Werkstoffhöfen zurück geben. Auch die Hersteller selbst nehmen nach Absprache EPS-Verpackungen zurück. Diese Verpackungen müssen sortenrein, weiß, ohne Fremdstoffe und sauber sein.
Kleine Mengen an gebrauchtem EPS werden in vielen Gemeinden über den gelben Sack entsorgt. Eine Sammelstelle oder die zuständige Gemeinde für gebrauchtes EPS findest Du über das Suchsystem des BVSE.Gibt es Alternativen zu EPS?
Für jedes Produkt gibt es eine entsprechende geeignete Verpackung. EPS wird vor allem dann eingesetzt, wenn es auf eine hohe Isolierfähigkeit, Schutzleistung oder Stoßfestigkeit ankommt. Kein anderes Material bieten für diesen Einsatz eine derartige Kombination von Leistungsmerkmalen, Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis wie EPS.